Fundorte -> Linz / LENTIA
Broschüre: Der Donaulimes in Österreich: LINZ - LENTIA
(PDF-Datei, 391 kb, erstellt: 10.8.2011)
Die Donau durchfließt in einer Biegung nach Süden das Linzer Becken, das im Westen durch die Linzer Randberge (Schlossberg, Römerberg, Freinberg, Bauernberg, Gaumberg), im Norden durch das Mühlviertler Hügelland (Pöstlingberg, Gis) und im Osten durch den Pfenningberg begrenzt wird. Diese aus Granit und Paragneis bestehenden Hügel weisen auf ihren Abhängen Löß und maritime Sande auf. Die Niederterrasse des Linzer Beckens wird aus alluvialen Schotterdecken gebildet. Ältere Schotterdecken kommen an den Osthängen des Schlossberges vor.
Nach dem Austritt der Donau bei der Linzer Enge im Westen (Freinberg) verweist sedimentäres Schwemmland, das bis zur Mündung der Traun reicht, auf den ursprünglich breiten Flusslauf. Hier war an mehreren Stellen eine Furt möglich. Zwei prähistorische Verkehrswege führten über den Haselgraben und über Katzbach in kürzester Verbindung in das Moldaugebiet.
Die frühe Siedlung des 1. Jahrhunderts erstreckte sich am Martinsfeld und an den nach Süden abfallenden Hängen des Römerberges bis zur westlichen Altstadt.
Die größte Ausdehnung des antiken Siedlungsareals ist für die Mittlere Kaiserzeit belegt, die an den Abhängen des Römerberges und in der westlichen Altstadt bis zur Promenade und zur Spittelwiese belegt werden kann. In den östlichen Bereichen wird zwischen Promenade und Spittelwiese die Lage des Alenkastells verortet. Es schloss sich ein Vicus und ein Gräberfeld an.
Die spätantike Siedlung, in der auch militärische Präsenz nachgewiesen ist, lag auf den Höhenrücken des Martinsfeldes und am Schlossberg. An den Abhängen des Römerberges konnte ein spätantiker Bestattungsplatz ergraben werden.
Am vorgelagerten Sporn des Freinberges in Nähe der Warte wurde ein "Römerbau" entdeckt, der vermutlich aufgrund der exponierten Lage als Wachtturm diente.
LENTIA
Notitia dign. Occ 34,32 und 34,38.
15 BC - 488 AD
Siedlungskontinuität von der Spätlatènezeit in die Römische Kaiserzeit. Siedlungshiatus im letzten Drittel des 3. Jahrhunderts wahrscheinlich. Ausdünnen des Fundmaterials in der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts.
Römische Kaiserzeit
E. M. Ruprechtsberger, in: Kandler-Vetters 1989, 86ff. E. M. Ruprechtsberger, in: Friesinger-Krinzinger 2002², 180ff. Ruprechtsberger 2003.
Text und Bearbeitung: Eva Kuttner