Der römische Limes in Österreich

Danube Limes IÖG Übersichtskarte des römischen Limes
 

Fundorte -> Pöchlarn / ARELAPE

Pöchlarn / ARELAPE

Lage

Gemeinde:

Pöchlarn

Das Pöchlarner Becken liegt im Granit- und Gneishügelland der Böhmischen Masse an der Mündung des Flusses Erlauf in die Donau. In der Antike bildete die Donau eine Aulandschaft mit Nebenarmen und Schotterinseln, die sich bis 1,5 km südlich des heutigen Donauufers ausdehnte. Das Kastell war auf den Niederterrassen östlich der Mündung der Erlauf auf einer Schotterinsel der Donauniederung gelegen.

Denkmäler

Das Kastell liegt unter dem heutigen Ortskern; der nördliche Teil wurde durch die Donau weggeschwemmt. Im Süden und Südosten schloss sich eine zivile Siedlung an, wobei auch Straßenbefunde ergraben wurden. Ein Gräberfeld lag im Osten, das im Bereich der Rüdigerstraße zu suchen ist; weitere Fundstellen, die auf einen Bestattungsplatz verweisen, liegen an der Wienerstraße und im Westen bei Brunn.

Diese Fundstelle steht unter Denkmalschutz.

Zustand:

Das Kastell wurde überbaut. Im Pflegezentrum, Nibelungenstraße 4, wurden vom Bundesdenkmalamt Mauern konserviert.

Tourismus:

Das Stadtmuseum im Welserturm liegt am Donau-Radweg.
Im Pflegezentrum, Nibelungenstraße 4, 3380 Pöchlarn, können im Keller konservierte Mauern des spätantiken Eckturms besichtigt werden, Anmeldung unter Tel. 02757-48666-0.

Lateinischer Name:

ARELAPE
Quellen: Ptolemaios 2,13,3. Tabula Peutingeriana IV, 5. Itinerarium Antonini, 234,3; 248,5; Notitia Dignitatum Occ.XXXIV 34 und XXXIV,42. Die Zuweisung gilt als gesichert.

Zeitstellung

Datierung:

60 AD - 488 AD

Bereits in der 2. Hälfte des 1. Jh. doppelte Spitzgräben eines Marschlagers?; Keramikfunde deuten auf eine Gründung Ende des 1. Jh. Eine Errichtung des Steinkastells wird im 2. Jh. angenommen, mehrere Bauphasen folgen. Eine Belegung des Platzes bis in das 5. Jh. zeigt die Auswertung der Funde in den Gräberfeldern.

Phase:

Römische Kaiserzeit

Literatur

Genser 1986, 232ff. H. Zabehlicky in: Kandler-Vetters 1989, 124ff. FÖ 48, 2009, 427f.

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Text und Bearbeitung: Eva Kuttner