Fundorte -> Zwentendorf / ASTURIS
Westlich des Ortes Zwentendorf liegt die Fundstelle des Kastells vom heutigen Donauufer ca. 1,5 km entfernt. Das antike Flussufer befand sich in unmittelbarer Nähe, sodass das Kastell Anschluss an die Donau hatte, jedoch durch die schwer überwindbaren Flußauen geschützt war. Das Kastell, dessen nordöstlicher Bereich durch Überschwemmungen weggespült wurde, lag wenige Meter über den Donauauen, wie ein Geländeabfall nach Westen noch heute ersichtlich macht. Im als "Remise" oder "Weingartel" bezeichneten Wäldchen wurden im 19. Jh. mittelalterliche Mauern aus Gründen der Bodenverbesserung gesprengt.
Das Auxiliarkastell zeigte mehrere Bauphasen; in der Spätantike wurde das Areal als ziviler Siedlungsplatz genutzt. Eine Straße führte aus dem Südtor zu der südlich verlaufenden Limesstraße, eine weitere von der SW-Ecke des Kastells nach Südwesten, eine Nebenstraße befand sich im Südosten. An den Straßen konnten eine Parzellierung und Siedlungsstrukturen eines Vicus nachgewiesen werden. Im Osten des Vicus lag ein spätantikes Gräberfeld.
Im Kastellareal wurde ein Gräberfeld des 10./11.Jh. (Münze des böhmischen Herzogs Boleslaw II, gest. 999) und mittelalterliche Befestigungsanlagen ergraben.
ASTURIS
Aufgrund der Ziegelstempel wird der Name ASTURIS angenommen (Notitia Dignitatum, Occ. XXXIV,45. Eugippius, Vita S.Severini, 1). Eine weitere Überlegung bezieht sich auf das in der Tabula Peutingeriana genannte PIRO TORTO.
100 AD - 488 AD
Römische Kaiserzeit
Stiglitz 1975. Genser 1986, 337ff. H. Stiglitz in: Kandler-Vetters 1989, 148ff. Frühmittelalterliches Gräberfeld: FÖ 6, 1951-55, 132. Mittelalterliche Befestigungen: FÖ 6, 1951-55, 157.
Text und Bearbeitung: Eva Kuttner