Fundorte -> Eferding / AD MAUROS -> Fundkomplex Kastell (?) Eferding
Eferding
Eferding
45005
Nordöstlich der Pfarrkirche (im Garten des Beneficiaten, anschließender Garten des Gutsbesitzers) wurden Siedlungsschichten erkundet, die Ziegeln der Legio II Italica und einer Numeruseinheit erbrachten. Der Umfang der militärischen Bauten lassen sich nicht exakt ermitteln, sie werden im Bereich des Schlosses vermutet. Weitere Siedlungsspuren fanden sich im Pfarrhof. Die südliche Ausstreckung der antiken Besiedlung lässt sich bis zur Höhe der Gerichtshöfe nachweisen.
überbaut
Militärische Anlage
Mauerreste, Siedlungsschichten, Gebäudereste, Abfallgruben.
AD MAUROS (?), MARINIANO (?) IOVIACUM (?)
Allgemein gleichgesetzt mit AD MAUROS (Quelle: Notitia Dignitatum, Occ. XXXIV 31), aber auch mit MARINIANIO (Tabula Peutingeriana, IV) und IOVIACUM.
Legio II Italica
Eine militärische Besatzung könnte durch Einheiten der Legio II Italica und Numeruseinheiten gestellt worden sein, wie Ziegelfunde erkennen lassen. Das Kastell wird allgemein mit AD MAUROS gleichgesetzt, wo in der Spätantike eine leichte Reiterei (equites promoti) stationiert war.
50 AD - 488 AD
Keramikspektrum (nicht publiziert, laut Fundberichten) mit Padana einsetzend bis spätantik
Römische Kaiserzeit
Die Funde von Keramik, Münzen und gestempelten Ziegel ließen die Forschung im 19. Jahrhundert vermuten, dass es sich um eine größere militärische Ansiedlung handelt, die unter dem mittelalterlichen bis frühneuzeitlichen Stadtkern liegt. E. Nowotny stütze sich 1923 in seiner Vermutung des Kastellumfanges auf den Straßenverlauf und rekonstruierte ein Rechteck mit der Schaumbergerstraße und dem heute zugeschüttetem Stadtgraben im Westen, der Keplerstraße im Norden, dem Hauptplatz im Osten und der Schmiedstraße im Süden. H. Schönberger nahm einen kleineren Umfang an, was 1960 in einem Suchschnitt von L. Eckhart bestätigt wurde. Als im Bereich des Hauptplatzes ein Gräberfeld entdeckt wurde, stand fest, dass dieser Bereich bereits außerhalb des vermuteten Kastellareals lag. Die Ausgrabung des OÖLM (Ch. Schwanzar) im Gerichtshof brachte eine Siedlungsschicht zutage, die bereits am Rand der antiken Siedlung situiert ist. Die Grabung des BDA im Bereich des Pfarrhofes stellte Reste von römerzeitlichen Gebäuden fest.
2001: Pfarrhof (Gebäudereste)
FÖ 1, 1930-34, 62. FÖ 7, 1959-60, 115. PAR 10, 1960, 28. FÖ 9, 1970, 204. FÖ 13, 1974, 121. Schwanzar 1986, 53. FÖ 40, 2001, 40. Schwanzar 2003a, 102ff.
Text und Bearbeitung: Eva Kuttner