Fundorte -> Tulln / COMAGENIS -> Fundkomplex Spätantike Befestigungsbauten Tulln -> Ausgrabung Ländgasse (Grabensystem, Straße, W-Kastellmauer)
Auf den Parzellen 118,128 und 129 wurde die Ausgrabung 1992 im Bereich der vermuteten Porta principalis sinistra an der Westmauer des Kastells weitergeführt (Verein ASINOE, N. Hirsch). Zunächst wurde westlich des Grabungsareals 1992 ein weiterer zweiphasiger oder ausgebesserter Graben festgestellt, der gegen Norden anstieg. Eine Erdbrücke wurde vom Ausgräber als Lagerstraße interpretiert. Weiters wurden Reste einer Palisade erkannt, die einer früheren Bauphase zugeschrieben werden, da der der Kastellmauer nähere Graben verfüllt wurde und eine Holzpalisade errichtet wurde. Es zeigte sich auch ein spätantiker, seichterer Graben, der als letzte römerzeitliche Bauphase gedeutet wird.
In die Verfüllung der Gräben wurden 34 Körperbestattungen eingetieft vorgefunden, die frühmittelalterlich datiert wurden.
Nordöstlich der Grabungsfläche konnte auf Parzelle 128 (Gebäude unter Denkmalschutz) die gut erhaltene Kastellmauer freigelegt werden, die in der Grabung 1992 nur als Ausriss erkennbar war. Die Mauer war 1,2m breit und bis 2,2m erhalten.
Die Ausgrabung erbrachte eine chronologische Abfolge der Bauphasen des Grabensystems.
1994-1995
Hirsch 1995. FÖ 34, 1995, 30f.
Text und Bearbeitung: Eva Kuttner