Fundorte -> Mautern / FAVIANIS -> Fundkomplex Vicus West Mautern -> Ausgrabung Ausgrabung Parz. 568/1 (Siedlung 1.bis 5. Jh., Straße, Gräberfeld)
Im Auftrag des BDA wurde vom Verein ASINOE (F. Pieler) auf Parz. 568/1 wegen der bevorstehenden Bebauung mit einer Wohnanlage eine großflächige Ausgrabung angesetzt. Das Grabungsareal schloss im Norden an die Ausgrabung Parkplatz Hauptschule im Jahr 2000 an. Auch hier wurde ein bronzezeitlicher Siedlungshorizont (Keramikdeponie, Bestattung mit Steinabdeckung) festgestellt.
Die älteste römerzeitliche Bebauung in der 1. H. des 1. Jh. zeigt eingetieft Hütten und mehrere Gruben, sowie einen 3 x 6 m großer Holzpfostenbau. Es folgten Streifenhäuser, die in einem parzelliertem Raster angelegt wurden und denen teils gemauerte Keller angeschlossen waren. In einem Keller wurde eine Anhäufung von Webgewichten gefunden. Zwischen den Häusern befanden sich in den Innenhöfen Werkstätten, Öfen und Brunnen. Im nördlichen Bereich der Grabungsfläche fand sich ein benah fundfreier, 6m breiter Straßenkörper, der W-O verlaufend offensichtlich auf das Westtor des Kastells gerichtet war.
Im 2. bis 3. Jahrhundert wurden diese Befunde mit Grubenobjekten und kleineren Kellern überlagerten. Aus dieser Phase verweisen Schlacken auf eine Buntmetall verarbeitende Werkstätte, halbfertige Produkte und Werkzeug auf eine Beinverarbeitung und Holzschnitzerei.
Aus dem 3. bis 4. Jahrhundert wurden Fundamente aus Stein freigelegt, die z. T. mit Hypokausten versehen waren. Die Überbauung fand ohne Bezug zu den vorangegangen Siedlungshorizonten statt.
Für die Spätantike liegt eine Nutzung als Bestattungsplatz vor, der an beiden Seiten der Straße zu finden war. 16 meist beigabenlose Körpergräber wurden gehoben.
2003-2004
Pieler 2004.
Keramikgefäße, Terra Sigillata, Teile von Tracht und Bekleidung, Varia-Metall, Sonstiges
1.-5.Jh. Glasgefäß; Keramik, Lampen, Gesichtsgefäße; Terra Sigillata; Fibeln; Webgewichte
Text und Bearbeitung: Eva Kuttner