Allgemeines

Ein größeres Bauvorhaben auf der südlich der Alten Friedhofstraße und nördlich der Schubertstraße gelegenen Parz. 702/2 machte eine archäologische Untersuchung notwendig (ASINOE im Auftrag des BDA, F. Pieler). Auf den Arealen der zukünftigen Kelleranlagen wurden sieben Flächengrabungen angelegt. Nach der Humusentfernung stieß man unter einer sterilen Lehmschicht von etwa 1m in den westlichen Grabungsbereichen auf fluvialer Sand. Die Funde datieren in die römischen Kaiserzeit und in das Spätmittelalter.
Befunde:
Im NO wurden sieben nebeneinander liegende Backöfen freigelegt, sodass von einer Backofenbatterie gesprochen werden kann. Die Kuppelöfen wurden von nördlich liegenden Arbeitsgruben beschickt. Im Norden der Ofenbatterie befand sich ein 2m breiter, 1,7m tiefer Graben, der mit einem Gemisch aus Lehm und Schotter verfüllt war und die östlichen Ofenobjekte überschneidet.
Südlich der Öfen in Schnitt 3 wurde ein Erdkeller im Ausmaß von 3 x 3m und einer Tiefe von etwa 2m entdeckt. In einer Grube südwestlich davon fanden sich zahlreiche Eisenschlacken.
Pfostensetzungen, Gräben, die zur Entwässerung oder Begrenzung der Parzellen dienten, Vorratsgruben und eine Herdstelle lassen eine Siedlungstätigkeit erkennen, die aufgrund des Fundspektrums kaiserzeitlich datiert wird.

Grabungsjahr:

2002

Grabungsleitung:

Bundesdenkmalamt - BDA, ASINOE

Literatur:

Pieler 2002.

Funde

Kategorie:

Keramikgefäße, Terra Sigillata, Münzen, Teile von Tracht und Bekleidung, Varia-Metall, Sonstiges

Fundobjekte:

TS, Keramik; Follis des Constantius II (337-362), Saskia 337/340; Silberlöffel; Bronzearmreif ;Glocke; Warenmarke aus Bein