Fundorte -> Wien / VINDOBONA
Das Wiener Becken wird im Westen durch den Wienerwald begrenzt, der bei der Wiener Pforte an die Donau tritt. Auf einem Sockel aus tertiären Flussschotter mit meterhoher Lößüberlagerung lagen das Legionslager und die vorgelagerten Canabae, begrenzt vom Ottakringer Bach im Westen und vom Wienfluss (antik: ACAUNUS) im Süden und Osten, im Bereich des heutigen Zentrums von Wien. Im Norden schloss sich das antike Donauufer an, das etwa dem Lauf des heutigen Donaukanals folgte. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts kam es zu einer Naturkatastrophe: Überschwemmungen unterspülten den nordwestlichen Bereich des Sockels und ein Großteil der westlichen Canabae und das nordwestliche Lagereck wurden abgetragen.
In einem interdisziplinären Projekt wurde ein Modell des Geländes des antiken Wiens erstellt.
Zentrum der Besiedlung war in der römischen Epoche das Legionslager VINDOBONA, dessen Ausdehnung noch heute in der Struktur des 1.Bezirkes zu erkennen ist. Halbkreisförmig erstreckten sich die mittelkaiserzeitlichen Canabae legionis um das Lager im Westen, Süden und Osten. Das Areal der Canabae wurde in der Spätantike als Gräberfeld genutzt. Die Zivilstadt lag östlich des Wienflusses auf der Stadtterrasse im 3. Bezirk.
Diese Fundstelle steht unter Denkmalschutz.
VINDOBONA
gesichert
20 AD - 400 AD
Römische Kaiserzeit
Harl 1979. O. Harl, Wien/Innere Stadt - Vindobona, in: Kandler-Vetters 1989, 177ff. Wien/Landstraße - Vindobona, in: Kandler-Vetters 1989, 184ff. W. Börner, Wien - Vindobona, in: Friesinger-Krinzinger 2002², 241ff.
Text und Bearbeitung: Eva Kuttner