Der römische Limes in Österreich

Danube Limes IÖG Übersichtskarte des römischen Limes
 

Fundorte -> Spielberg - Pielamünd -> Fundkomplex Burgus Melk - Spielberg

Burgus Melk - Spielberg

Lage

Ortsteil:

Pielamünd

Ortschaft:

Spielberg - Schrattenbruck

Katastralgemeinde:

Spielberg

Kg-Nr:

14165

Parzelle:

987 (alt: 416)

Denkmäler

Die Fundamentmauern des 16m x 17m großen Gebäudes bestanden aus Bruchsteinen und waren teilweise in den Fels eingetieft. (Krenn-Leeb 1994, Bd.2, 370). Eine römerzeitliche Grube (Holzkohle, Hüttenlehm) befand sich westlich des Wachtturmes bereits im Abhang, im südlichen Bereich des Plateaus wurde ein Kuppelofen freigelegt. Die Zeitstellung zweier Hohlwege im Osten und Westen des Plateaus konnte nicht eindeutig geklärt werden (römerzeitlich oder mittelalterlich).

Diese Fundstelle steht unter Denkmalschutz.

Kategorie:

Wachtturm
Gebäude von unklarem Umriss, da ein Teil der Bruchsteinmauer sekundär verlagert ist; wahrscheinlich rechteckig.

Stationierte Truppen:

unbekannt

Zeitstellung

spätantik?

Phase:

Spätantike

Forschungsgeschichte

Der Wiener Maler Ludwig Hans Fischer erforschte vor 1900 mehrere Stellen am Hügelkopf, wo er eine prähistorische Ansiedlung vermutete. Er fand unter anderem "einige Gefäßscherben... möglicherweise römisch" (MAG 27, 1897, [24]; verschollen). In einem Brief an O. Menghin berichtet er von Resten römischen Mauerwerks, Dachziegeln und einer Kleinbronze des Konstantin (Menghin 1913, 96).
Einige Jahre später erkundete der Vizebürgermeister Mag. pharm. Franz Linde den östlichen Abhang des Felssporns, der zu seinem Grundstück gehörte, da ein Bauvorhaben geplant war. O. Menghin veröffentlichte das Fundmaterial (Menghin 1913, 97ff.).
Beim Bau der Donaubrücke kam es 1969 zu einer Untersuchung des Bundesdenkmalamtes (H. Adler, J. Offenberger), die in einer Flächengragung das gesamte Areal des Plateaus erfasste und den Befund eines Burgus ergab. Es konnte eine lange vorgeschichtliche Nutzung nachgewiesen werden, so eine spätneolithische Höhensiedlung und ein frühbronzezeitliches Gräberfeld.

Literatur

Menghin 1913. FÖ 9, 1966-1970, 171ff. Ubl 1980 , 591. Genser 1986, 261f. H. Zabehlicky in: Kandler-Vetters 1989, 128ff. Krenn-Leeb 1994, Bd. 2, 370f.

 

Text und Bearbeitung: Eva Kuttner