Fundorte -> Mautern / FAVIANIS -> Fundkomplex Spätantike Befestigung Mautern -> Ausgrabung Grabung Parkplatz (Nordfront Kastell, Kaimauer)
Südlich des öffentlichen Parkplatzes im Norden von Mautern bot sich auf einer unverbauten Fläche die Möglichkeit einer Ausgrabung, die von der Österr. Akademie der Wissenschaften in Wien betreut wurde. Ein 12 m langer Schnitt, der SW - NO parallel zur Stadtmauer verlief, wurde angelegt. Ziel war, die Ostmauer eines Turmes zu finden, dessen Mauerstumpf in der mittelalterlichen Stadtmauer verbaut, in der Grabung von 1993 aufgefunden worden war.
Erst in einer Tiefe von 2,5m zeigte sich ein Mauerrest, der mit einer starken Mörtelschicht bedeckt war; darüber fanden sich Schichten mit slawischen Fundmaterial (Ertel et al. 1994, 182f.). Die 2m starke Mauer wurde als nördliche Kastellmauer interpretiert. Ein Ausriss (durch Münzfund in die Spätantike datiert) zeigt eine spätere Überbauung in Form eines Mauerstumpfes im rechten Winkel zur älteren Kastellmauer; diese bauliche Veränderung ist frühestens am Ende des 4. Jh. anzusetzen. Der Baustumpf war 1,5m tief im Fundament, 2,6m im aufgehenden Mauerwerk erhalten.
Nördlich des Mauerstumpfes wurde eine 3m breite und 7m lange Sturzmauer freigelegt, die dem noch aufgehenden Mauerwerk ähnlich war (Ertel 1995, 247). Der geologische Befund westlich des Mauerstumpfes ergab z. T. ungestörte Schichten von Ablagerungen durch die nahe Donau, sodass auch ein Zusammenhang mit einer Kaianlage mit Hafenöffnung erwogen wird (Ertel et al. 1996, 188). Eine nördlich des Spitzgrabens verlaufende Mauer wird von der Ausgräberin als mögliche Kaimauer gedeutet. (Ertel 1995, 248).
1993-1994
Bundesdenkmalamt - BDA, Österreichische Akademie der Wissenschaften
FÖ 32, 1994, 743-745. Ertel 1995, 247f. Ertel et al.1996, 182ff.
Münzen des 2./3. Jh. und der Spätantike (davon eine in der Ausrißgrube); beim Säubern der Sturzmauer mittelgallische TS (Kaltenberger 2000, 152f.); Keramik, z. t.. spätantik (Gassner 2000, 250);
Text und Bearbeitung: Eva Kuttner