Fundorte -> Sankt Marienkirchen -> Fundkomplex Militärische Ziegelöfen St. Marienkirchen
Holzleithen
Sankt Marienkirchen
48234
alt 1088/3 Eckhart 1962), neu 1160 (?)
Zwei Ziegelöfen mit rechteckigem Grundriss konnten dokumentiert werden.
Nördlicher Ofen A: Breite (N-S Ausdehnung) ca. 5m; Mittelkanal 0,9 m breit, zweigeteilt; die Vorderfront wurde durch den Bagger zerstört, der rückwärtige Teil nicht freigelegt. Systematik II 4a nach Risy (Risy 1994, 130f. Nr. 35), Variante A nach J. Henning.
Südlich und etwas höher im Abstand von ca. 3 m gelegen ist Ofen B: N-S Ausdehnung ebenfalls 5 m. Systematik II 4a nach Risy. (Risy 1994, 132 Nr. 36).
Ziegeleibetrieb
Zwei Ziegelöfen mit rechteckigem Grundriss; Stapelplatz.
Produktionsstätte für Ziegel einer Numeruseinheit, sowie einer Ala, wie zahlreiche Ziegelstempel erkennen lassen.
150 AD - 300 AD
Alen- und Numerus-Stempel der Ziegel datieren frühestens in die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts und laufen im 3.Jahrhundert aus.
Römische Kaiserzeit
Pfarrer Johann Ev. Lamprecht (1816-1895) beschrieb in seinem Manuskript eine trapezförmige, dreiseitige Anlage, die sich durch Gräben im Gelände abgezeichnet hatte. Aufgrund des Fundes eines Ziegelstückes mit einem Numerus - Stempel im Jahr 1870 wurde hier ein römerzeitliches Kleinkastell vermutet. Heute zeigen sich keine Befunde, jedoch eine Streuung von Ziegel- und Keramikfragmenten. Im Umfeld wurde laténezeitliche Grafittonkeramik gefunden (Pollak - Rager 2000, 361).
In unmittelbarer Nähe, am Fuß der Hochterrasse, wurden bei der Verlegung des Lindenedterbaches 1961 Mauerreste festgestellt. In einer bei ungünstiger Witterung durchgeführten Notgrabung wurden zwei Ziegelöfen von L. Eckhart teilweise freigelegt.
FÖ 8, 1961-1965, 113f. Eckhart 1962. Reitinger 1968, 367. Egger 1969. Winkler 1975, 137. Risy 1994, 130f. Nr. 35 und 132 Nr. 36. Pollak-Rager 2000, 365f. und 377.
Text und Bearbeitung: Eva Kuttner