Der römische Limes in Österreich

Danube Limes IÖG Übersichtskarte des römischen Limes
 

Fundorte -> Wilhering -> Fundkomplex Ziegelei Wilhering

Ziegelei Wilhering

Lage

Gemeinde:

Wilhering

Katastralgemeinde:

Schönering

Kg-Nr:

45310

Parzelle:

1312 (alt) = 731, 732, 733 (neu). 1307 (alt, Suchschnitte)

Denkmäler

Die Zweikammeröfen waren in einem Abstand von 4 m in den Lehm eingetieft.
Bau I hatte eine Länge von 9,30-9.40 m, eine Breite von 8,30-8,50 m und war aus mächtigen Fundamentmauern aus Granit errichtet; zwei Brennkammern waren von Ziegelgurtbögen überwölbt (Systematik II3c nach Risy).
Bau II war ebenfalls eine Heizanlage mit 2 Kammern, hatte einer Länge von 7,00 m und einer Breite von 4,50 m (Systematik III4a nach Risy).
Suchschnitte auf der angrenzenden Parzelle ergaben als Streufunde einen Rundstempel und Spinnwirtel aus Ton.

Kategorie:

Ziegeleibetrieb
In einem Abstand von 4 m zwei Ziegelöfen (Zweikammeröfen)

Stationierte Truppen:

Legio II Italica, Dux Ursicinus
Die Anlage wurde von Soldaten der Zweiten Italischen Legion (Legio II Italica) betrieben. Ziegel des Grenzgenerals Ursicinus verweisen einen Betrieb der Ziegelei zur Zeit des Kaiser Valentinians (364-375).

Zeitstellung

Datierung:

350 AD - 400 AD

2. Hälfte 4. Jahrhundert. Die zwei Bauphasen des Baus II (Rath) konnten von Risy nicht bestätigt werden.

Phase:

Spätantike

Forschungsgeschichte

Der an antiken Hinterlassenschaften interessierte Pater Gebhart Rath, Zisterzienser im Stift Wilhering, führte in den 30-er Jahren des 20. Jahrhunderts mehrere Grabungen in der Gegend um Wilhering durch. Anlass war der Bau der Bundesstraße durch das Gemeindegebiet, den der Heimatforscher beobachtete. 1934 entdeckte er Mauerwerk, das in zwei Ausgrabungen freigelegt und als Ziegelöfen erkannt wurde. Eine Aufarbeitung der Dokumentationen und eine neue Interpretation der Befunde erfolgte 1994 durch R. Risy.

Literatur

FÖ 2, 1934/37, 42, 97 f., 187, 275 f. Rath 1937, 476 ff. Egger 1950, 160 f. Noll 1958, 87. Winkler 1971b, 120. Schwanzar 1986, 53. Ch. Schwanzar, in: Kandler-Vetters 1989, 82 ff. Schwanzar 1993, 11f, Anm.13. Risy 1994, 149f und 151.

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Text und Bearbeitung: Eva Kuttner