Der römische Limes in Österreich

Danube Limes IÖG Übersichtskarte des römischen Limes
 

Fundorte -> Traismauer / AUGUSTIANIS -> Fundkomplex Kastell Traismauer

Kastell Traismauer

Lage

Gemeinde:

Traismauer

Katastralgemeinde:

Traismauer

Kg-Nr:

19166

Denkmäler

Spuren des frühkaiserzeitlichen Holz-Erde-Kastells wurden mehrfach angeschnitten; die Ausdehnung ist ungewiss. Die Kastellmauern des mittelkaiserlichen Kastells liegen innerhalb der mittelalterlichen Mauern und bilden ein Rechteck, dessen Längsseite sich am nördlich gelegenen Donauarm orientierte. Die nordwestliche Ecke des Kastells wurde vermutlich durch die Donau weggeschwemmt (Offenberger 1983, 149). Die Fundamente der östlichen Toranlage, sowie die unter den Fächertürmen liegenden Spitzgräben konnten nachgewiesen werden. An der südlichen Lagermauer wurde ein Verstärkungsturm mit rechteckigem Grundriss ergraben. Im Kastellinneren wurden mehrere Gebäude angeschnitten: Unter der Pfarrkirche lag die Principia, die um 400 zerstört wurde.

Kategorie:

Kastell
Kastellmauer; Innenturm; Toranlage der porta principalis dextra; Spitzgrabensystem; Principia; Straßenbefunde;

Stationierte Truppen:

Ala I Augusta Thracum
Die hier stationierte Ala I Augusta Thracum, die durch Inschriften und Ziegelstempel bezeugt ist, gab dem Kastell seinen Namen. Spätestens ab 122 ist ihre Anwesenheit gesichert. In der Spätantike sind in der Notitia Dignitatum für AUGUSTIANIS Reitertruppen, "equites Dalmatae", genannt.

Zeitstellung

Datierung:

90 AD - 400 AD

Phase:

Römische Kaiserzeit

Forschungsgeschichte

Die Weihinschrift, die von der Ala I Augusta Thracum 140-144 n. Chr. gesetzt worden war, war als epigraphisches Zeugnis bereits dem Humanisten Johannes Aventinus bekannt. 1931 wurde das Heimatmuseum gegründet, um die Funde aufzunehmen. 1969 machte man den Fund einer Weiheinschrift der Ala I Augusta Thracum in Nähe des Römertores. Die Befunde des Kastells wurden bei Bautätigkeiten im mittelalterlichen Stadtkern seit 1962 vor allem von A. Gattringer intensiv dokumentiert. Es folgten Ausgrabungen, die mehrere Bauphasen des Kastells erschließen konnten.

Literatur

Ubl 1980, 591f. Offenberger 1983. Genser 1986, 304ff. H. Ubl in: Kandler-Vetters 1989, 142ff. H. Ubl in: Friesinger-Krinzinger 2002², 221ff.

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Text und Bearbeitung: Eva Kuttner