Fundorte -> Schlögen / IOVIACUM -> Fundkomplex Vicus Schlögen
Schlögen
Königsdorf
44207
3576/1, 3576/2
292
Der zum Kleinkastell gehörende Vicus liegt westlich des Kleinkastells. Die W-O Erstreckung wird mit ca. 200 m angenommen, die Breite der Zivilsiedlung mit 70 bis 80 m. Im Osten war der Vicus durch den Adlersbach (auch: Andlersbach) begrenzt.
Im Westen und im Nordosten wurden Mauerreste mehrerer Gebäude festgestellt, von denen ein im SW liegender Komplex als Badegebäude angesprochen werden kann.
Vicus
Badehaus; Streifenhäuser; Siedlungsschichten.
130 AD - 488 AD
Keramikspektrum vor 150, Funde der Mittleren Kaiserzeit ähnlich denjenigen des Kastells, die spärlichen spätantiken Funde deuten auf eine Verkleinerung der Siedlung hin (Bender - Moosbauer 2003).
Römische Kaiserzeit
Die erste planmäßigen Ausgrabung in Oberösterreich, die vom "Schlögener Grabungsverein" unter Aufsicht von J. Gaisberger 1837-1840 durchgeführt wurde, konnte Mauerreste mehrerer Gebäude freigelegen.1937 führte E. Swoboda eine nicht publizierte Ausgrabung durch, die sich auch auf den Bereich des Vicus erstreckten. Die in Suchschnitten angelegte Ausgrabung von L. Eckhart (Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz) konnte neben Holzständerbauten auch eine als Hafenanlage interpretierte Böschung ergraben. 1984 veranlasste die fortschreitenden Bebauung (Campingplatz) eine Notgrabung des OÖLM durch Ch. Schwanzar. 2003 wurden die Funde publiziert, die beweisen, dass die Siedlung früher als das Kastell entstand.
1984: Flächengrabung Vicus
1957-1960: Siedlungsschichten Vicus
1937: Grabung Vicus
1837-1840: Grabung Vicus
BMFC 4, 1840, 11ff. BMFC 5, 1841, XXXIX. FÖ 2, 1935-38, 274. FÖ 7, 1956-60, 119. PAR 8, 1958, 3ff. PAR 9, 1959, 7ff. PAR 10, 1960, 11 ff. Eckhart 1969, 5ff. Genser 1986, 45f. FÖ 23, 1984, 306.Ch. Schwanzar in: Kandler-Vetters 1989, 74ff. Brandl u. a. in: Friesinger-Krinzinger 2002, 160 ff. Bender-Moosbauer 2003, 225.
Text und Bearbeitung: Eva Kuttner