Fundorte -> Klosterneuburg -> Fundkomplex Kastell Klosterneuburg -> Ausgrabung Parz. 34 (Doppelgraben, Graben, Neuinterpretation der Grabung 1953/54)
Auf Parzelle 34, Rathausplatz 21 - Stiftsplatz 4, wurde ein 21m langer und 2m breiter O-W gerichteter Suchschnitt durch das BDA (H. Ubl) angelegt. In den Profilen zeigte sich im Westen ein Spitzgraben, der N-S ausgerichtet war und von dem die östliche Grabenböschung angeschnitten wurde. Der Spitzgraben schnitt in den sterilen Schotter ein und war mit humosen Material verfüllt (Kleinfunde). Darüber befand sich eine 5 cm starke Holzkohlenschicht, die von Bauschuttstraten und einer stark mit Tierresten angereicherten humosen Schicht überlagert war. Die folgenden Schichten konnten bereits mittelalterlich datiert werden. In der Entfernung von einigen Metern zeichnete sich im Profil zwei weitere Gräben ab. Der Befund ist Teil einer Doppelgrabenanlage. Damit wird die von E. Nowotny angenommene Ausdehnung des Kastells um 50 m nach Westen korrigiert. Der in den Grabungen 1953/54 freigelegte Flachapsidenbau im Bereich der Capella Speciosa muss als spätantiker Hufeisenturm gesehen werden, der darunter liegende Turm als älterer Innenturm gedeutet werden.
1976-1977
FÖ 15, 1976, 266. Ubl 1979, 100ff. PAR 27, 1977, 26f.
Grabenverfüllung: Keramik, Terra Sigillata, eiserne Lanzenspitze, Ziegelfragmente.
Stift Klosterneuburg
Text und Bearbeitung: Eva Kuttner