Der römische Limes in Österreich

Danube Limes IÖG Übersichtskarte des römischen Limes

Fundorte -> Linz / LENTIA -> Fundkomplex Kastell Linz -> Ausgrabung Spittelwiese (Kanäle, Steinsockeln eines Horreums?, Brandschicht, Schotterplanierung, Ofen)

Spittelwiese (Kanäle, Steinsockeln eines Horreums?, Brandschicht, Schotterplanierung, Ofen)

Allgemeines

Auf Parzelle 1816/2 konnte im Innenhof des Gymnasiums eine Ausgrabung (E. M. Ruprechtsberger) vor der Errichtung eines Freizeitzentrums angesetzt werden. Das Areal zeigte neuzeitliche Störungen bis 2m Tiefe.
Ein muldenförmiger, nur 0,2m tiefer, 2m breiter Graben zeigte eine Biegung, dieser Befund ist der früheste; der Graben enthielt südgallische Sigillata, Tierknochen und Holzpartikeln. Nach dessen Verfüllung wurde ein quadratischer Sockel von 1,4 m Kantenlänge aus Granitsteinen in Kalkmörtelguß errichtet, zwei weitere wurden freigelegt. Die Befunde waren mit einer Brandschicht überdeckt, die 20 cm stark, stellenweise bis 40 cm stark war. Sie enthielt Münzen des Vespasian, Trajan und Hadrian. Um die Mitte des 2. Jh. erfolgte eine großflächige Planierung, die eine 20cm mächtige Schotterschicht (in 1,3 bis 1,5m Tiefe) darstellte. Ein birnenförmiger Ofen (Backofen) konnte freigelegt werden.

Grabungsjahr:

1997-1998

Grabungsleitung:

Stadtarchäologie Linz

Literatur:

FÖ 37, 1998, 813ff. PAR 48, 1997, 6ff. Ruprechtsberger 1990.

Funde

Kategorie:

Keramikgefäße, Terra Sigillata, Teile von Tracht und Bekleidung, Varia-Metall, Waffen / militärische Ausrüstung, Ziegel

Fundobjekte:

Keramik (ab Ende 1. Jh. bis severische Zeit), Terra Sigillata (südgallische und mittelgallische); Fibel; zwei Lanzenspitzen, Gürtelbeschläge, Riemenverteiler eines Pferdegeschirrs. Dachziegeln mit Stempel NUMERUS und AL.

Aktueller Verwahrort:

Nordico - Museum der Stadt Linz

 

Text und Bearbeitung: Eva Kuttner