Der römische Limes in Österreich

Danube Limes IÖG Übersichtskarte des römischen Limes
Welterbe Limes
Der österreichische
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  Kultur 2000 Projekt
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Schutz & Erhaltung

Der Erhalt des Denkmals fällt in die Zuständigkeit des Bundesdenkmalamtes, das auch die Gesamtkoordination und die Bündelung der Aufgabenbereiche für das Welterbe übernehmen soll. Der Umgang mit dem Denkmal unterliegt rechtlichen Bestimmungen. Grundsätzlich sind einzelne Monumente und Kastellplätze durch § ### des Denkmalschutzgesetzes als Kulturdenkmale definiert.

Viele Kastelle der römischen Donaugrenze in Österreich sind in mittelalterliche Siedlungen übergegangen, die noch heute bestehen und wachsen. Durch die rege Bautätigkeit an diesen Orten wurde bereits viel von dem reichen antiken Erbe unwiederbringlich zerstört. Vor einem Neubau müssen die Bodendenkmäler zwar durch Notgrabungen untersucht werden, doch danach sind diese historischen Denkmäler der Bautätigkeit preisgegeben. Anders als zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind die Reste der Monumente heute weit weniger deutlich erhalten. Während vor dem Zweiten Weltkrieg die Einbußen durch Baumaßnahmen eher punktuell waren, sind in den Jahrzehnten danach erhebliche Verluste am Denkmal entstanden. Besonders durch die zunehmend maschinelle Umformung und Zersiedelung der Landschaft kam es zu schleichenden Verlusten.

Ein besonders erschütterndes Beispiel für das Überbauen und Zerstören dieser Denkmäler ist das Kastell Schlögen an der Schlögener Donauschlinge.

 

Auf dem alten Foto erkennt man die idyllische Lage dieses einst gut erhaltenen Grenzkastells. Heute ist das Truppenlager durch massive Überbauung fast gänzlich zerstört. Es sind nur mehr wenige Reste der Toranlage erhalten. Hier fand nicht einmal das Denkmalschutzschild Platz. Es musste am Neubau angebracht werden. Auch an anderen Orten, wie in Enns oder in Zwentendorf, wo eine Kiesgrube mehr und mehr eine römisches Anlage untergräbt, sind die Zeugen unserer Vergangenheit gefährdet. Weniger die Substanz, als vielmehr die Wertigkeit des Denkmals wird durch die in jüngster Zeit zahlreich errichteten und geplanten Windkraftanlagen im Raum Carnuntum beeinträchtigt.

Jeder einzelne kann mithelfen, die einzigartigen Hinterlassenschaften unserer Vergangenheit zu erhalten. In Österreich gibt es viele engagierte Menschen und Vereine, die auf die historischen Wurzeln und Denkmäler aufmerksam machen. Zahlreiche kleinere und größere Museen entlang des Limes wurden eingerichtet. Im Gebiet des römischen Legionslagers Carnuntum, mit seinen Amphitheatern und der ziviler Siedlung, wird der Öffentlichkeit vor Augen geführt, wie faszinierend die römischen Grenzanlagen noch heute sind. Die heute nur noch wenigen Überreste aus der antiken Vergangenheit gilt es zu schützen. Dann können auch zukünftige Generationen die reiche Kulturlandschaft bewundern und erforschen.

 Text: Sonja Jilek