Der römische Limes in Österreich

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Der österreichische
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Der österreichische Limesabschnitt

Legionslager, Kastelle und Wachttürme

Entlang des österreichischen Grenzabschnitts  überwachten 4 Legionslager (Enns, Albing, Wien, Carnuntum), 16 Kastelle (Oberranna, Schlögen, Eferding, Linz, Wallsee, Mauer a.d. Url, Pöchlarn, Mautern, Traismauer, Zwentendorf, Tulln, Zeiselmauer, Klosterneuburg, Schwechat, Fischamend, Höflein) und 16 bekannte Wachttürme über mehrere Jahrhunderte den Grenzverkehr. Neben den Kastellen und im unmittelbaren Hinterland der Grenze existierten zivile Siedlungen (und die zugehörigen Gräberfelder) entweder neben den Lagern oder als Zentralsiedlungen im Hinterland (z.B. Wels in Oberösterreich oder St. Pölten in Niederösterreich). Jenseits der römischen Grenze liegen vor allem im Vorfeld des östlichen Grenzabschnitts einzelne, kurzfristig genutzte römische Befestigungsbauten im Barbaricum (Plan am Kamp, Fels am Wagram, Poysdorf, Bernhardsthal, Niederleis, Kollnbrunn, Stillfried). Dieses Grenzsystem ist in Österreich besonders in seiner spätantiken Ausprägung in zahlreichen Städten an der Donau (z.B. Traismauer, Mautern, Tulln, Zeiselmauer) noch eindrucksvoll erhalten und in archäologischen Fundstätten und Fundhoffnungsgebieten vorhanden.

Limesstrasse

Die Schaffung eines ausgedehnten Straßennetzes gehörte zu den auffälligsten Kulturleistungen des römischen Staates und die Anlage von raumordnenden Straßen führte zu einer vorher nicht gekannten Landerschließung. Fast alle Straßen in den römischen Grenzprovinzen und so auch in Noricum, vor allem aber die sogenannte Limesstrasse, wurden von der römischen Armee konzipiert und terrassiert.

 

Sie ist in vielen europäischen Ländern zum Teil noch heute in zahllosen Flurnamen wie „Heerwege, Hochstraßen bzw. Steinwege“ erkennbar und prägten für Jahrhunderte das mittelalterliche bzw. frühneuzeitliche Landschaftsbild.

Die Altstraßenforschung war in der zweiten Hälfte des 19. bzw. am Anfang des 20. Jahrhunderts eine große Mode. Später wurde die Forschung sehr oft und verdienstvoll von Heimatforschern vorangetrieben, die sich auch für die Straßenforschung im römischen Österreich große Verdienste erworben haben. Die wissenschaftliche Forschung beschäftigte sich mehr mit der Auswertung und der Interpretation der antiken Kartenwerke bzw. der Inschriften und Meilensteine.

In Noricum eröffnete die Donau eine natürliche West-Ost-Verbindung, die vom römischen Militär wohl schon seit der Eroberung bzw. der Provinzeinrichtung im 1. Jahrhundert n. Chr. genützt worden ist. Zwischen Alpen und Donau boten die Fluß- und die größeren Beckenlandschaften keine gröberen Verkehrsprobleme. Mit der Verbindung zwischen den Rheinprovinzen bzw. Rätien und den Donauprovinzen bzw. Pannonien besaß Noricum verkehrstechnisch eine Schlüssel- bzw zusätzlich mit den Fernverbindungen über die Alpen, auch eine Verteilerposition.

 Text: Sonja Jilek